Routen exportieren

Routenplanung ganz einfach

Übersicht

Damit ein Route zur Navigation verwendet werden kann, muss sie zum Navigationssystem exportiert werden. Viele Geräte und Apps für Smartphones können das GPX-Dateiformat verarbeiten, daher können alle Routen in diesem Format exportiert werden. Wie eine Route im GPX-Format auf einem System zur Navigation verarbeitet wird, ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. In der Regel ist es nicht erforderlich, eine vollständig berechnete Route zu übertragen, denn auf dem Systemen werden alle Routen in der Regel neu berechnet. Dabei ergibt sich aber häufig ein völlig andere Streckenführung, als man sie ursprünglich geplant hatte. 

Tutorial

Dieses Tutorial erklärt die Fallstricke beim Routen-Export anhand der vollständigen Anwendung Track of the day. Die dort gezeigte Export-Funktionalität ist weitgehend auch in RouteIdiot enthalten.

 

AR-Export

Damit eine Route so gefahren werden kann, wie man sie ursprünglich geplant hatte, sollten die Abschnitte zwischen zwei Wegpunkten so kurz sein, dass bei einer Neuberechnung auf einem anderen System eine möglichst ähnliche Streckenführung ermittelt wird. Damit man diese vielen Routenpunkte nicht mühsam selbst setzen muss, gibt es beim Export von Routen die AR-Funktion. Diese Abkürzung steht für Automatic-Refinement, also automatisches Verfeinern. Beim Verfeinern von Routen, werden einzelne berechnete Punkte einer Route zu einem Stopp hochgestuft. Wie viele Stopps möglich sind, hängt dabei vom verwendeten Navigationssystem ab.

  • Garmin zumo XT / XT2: 32 Via-Punkte & 100 Shaping-Punkte
  • BMW/Garmin Navigator 4/5/6: 32 Via-Punkte & 100 Shaping-Punkte
  • BMW CRN & App: 49 Stopps
  • TomTom Rider 500/550: 49 Stopps

Via & Shaping

Was genau beim Hochstufen von Routenpunkten geschehen muss, hängt vom verwendeten Navigationssystem ab. In der Garmin Welt kennt man den Unterschied zwischen Via- und Shaping-Punkten. Während Via-Punkte angefahren oder gezielt übersprungen werden müssen, dienen Shaping-Punkte nur der Modellierung des Routenverlaufs.

Weicht man wegen einer Sperrung oder eines Staus von der geplanten Route ab, wird die verbleibende Route in der Regel neu berechnet. Dabei werden alle Shaping-Punkte zwischen dem aktuellen Standort und dem nächsten Via-Punkt verworfen, was wichtig ist und was man verstehen sollte, wenn man mit einem Garmin Gerät unterwegs ist. Damit bei einer Neuberechnung nach einer Abweichung die Streckenführung weitgehend erhalten bleibt, sollte ist es sinnvoll in größeren Abständen einen Via-Punkt zu setzen. Ist das Auto-Shaping aktiv, setzt man dazu bei einem Shaping-Punkt eine Pause. Damit wird ein Shaping-Punkt automatisch zu einem Via-Punkt. Löscht man die Pause, ist der Routenpunkt wieder ein Shaping-Punkt.

Bei einem AR-Export werden die Unterschiede zwischen den Systemen der unterschiedlichen Hersteller automatisch berücksichtigt werden. Alles was man tun muss ist, den passenden Export-Provider auszuwählen.

Autobahnen ignorieren

Bei einem AR-Export gibt es den Parameter Autobahnen ignorieren, der nicht mit der Streckenführungsoption Autobahnen vermeiden zu tun hat. Es geht beim Ignorieren darum, dass möglichst keine Routenpunkte direkt auf Autobahnen gesetzt werden, sondern nur kurz davor und wieder danach. Alles andere überlässt man dabei dem jeweiligen Navigationssystem, die ja dafür gemacht wurden, Routen zu berechnen.

Diese Option gibt es deshalb, weil man auf Autobahnen nicht wenden kann und man mit anderem Kartenmaterial plant, als man es später zur Navigation nutzen wird. Abhängig von verwendeten Kartenmaterial und den zugehörigen Routing-Algorithmus kann es vorkommen, dass ein Navigationssystem einen Punkt als einen Stopp auf der Gegenfahrbahn einer Autobahn interpretiert. Besonders Garmin Geräte neigen in solchen Situationen dazu, völlig wirre Routen zu berechnen, nur um den falsch interpretierten Routenpunkt irgendwie zu erreichen. Es könnte auch vorkommen, dass ein AR-Routenpunkt auf einer Autobahnbrücke gesetzt wird unterhalb derer eine Landstraße verläuft. Garmin Geräte würden in dieser Situation häufig vorschlagen, die Autobahn zu verlassen, unter der Brücke herzufahren und bei der nächsten Auffahrt zur Autobahn zurückzukehren. Damit als das nicht geschieht, gibt es: Autobahnen ignorieren.

Routen & Tracks

Weil bei der Neuberechnung von Routen so vieles schief gehen kann, hat man bei TomTom Algorithmen entwickelt, um mit Tracks navigieren zu können. Dabei wird der Track als fest vorgegebene Streckenführung eingestellt und eine Route dynamisch darüber gelegt. In der Praxis funktioniert dieses Verfahren sehr gut und man kann die Route weitgehend so fahren, wie man sie geplant hatte. Kurze Abweichungen wegen Baustellen und Staus werden dabei sinnvoll behandelt.

Der neue BMW Connected Ride Navigagator (Kurz: CRN) und die zugehörige Smartphone App basieren auf TomTom Bibliotheken. Daher können auch der CRN und die BMW App sehr gut mit Tracks navigieren und Staus und Sperrungen außergewöhnlich gut umfahren.

Routenpunkte vs. Wegpunkte

Zusätzliche zur Navigation mit Tracks oder Routen bieten einige Systeme eine Navigation mit GPX-Wegpunkten an. Diese sind laut GPX-Spezifikation eigentlich zur Definition von Points-of-Interest gedacht und werden daher entgegen der Spezifikation verwendet. Systeme die mit GPX-Wegpunkten navigieren, können daher in der Regel keine Favoriten oder POIs anzeigen, die im Routenexport enthalten waren. Werden POIs zusätzlich zur Route exportiert, so kann man diese auf Garmin Geräten als Favoriten anzeigen lassen. In der TomTom Welt und beim neuen BMW CRN funktioniert das leider nicht.

POIs exportieren

Will man POIs aus der Routenplanung zum Navigationssystem exportieren, braucht man daher häufig ein gesondertes POI-Dateiformat. Bei Garmin hat man dazu das GPI-Format entwickelt, in der TomTom Welt gibt es das OV2-Format. Will man POIs zu einem TomTom Gerät exportieren, kann man das kostenlose GPS-Babel verwenden, das auch mit Garmin Geräten funktioniert. Weil Garmin den Aufbau des binären GPI-Formates geheim hält, kann GPS-Babel aber nicht alle Optionen verarbeiten, die eigentlich mit GPI-möglich sind. Will man beispielsweise Bilder von Geschwindigkeitswarnungen etc. zu einem Garmin Gerät exportieren, benötigt man dazu das kostenlose Tool Garmin POI-Loader.

Weil der Export von POIs so komplex ist und viele Nutzer daher auf eigene POIs verzichten, wurde bei der Entwicklung von RouteIdiot auf die Unterstützung und den Export von POIs vollständig verzichtet. Wer sich an dieses komplexe Thema heranwagen will, kann daher kostenlos auf das vollständige Track of the day aufsteigen.

USB & Cloud-Drives

Welchen Weg man für den Routenexport verwendet, hängt vom Navigationssystem ab. Navigiert man mit Geräten wie dem Navigator VI, dem zumo XT/XT2 oder einem TomTom Rider, kann man alle Routen für eine geplante Reise sehr bequem vor Antritt der Reise über ein USB-Kabel auf sein Gerät exportieren. In der Regel benötigt man dafür eine zusätzliche Speicherkarte, die leider nicht im Preis inbegriffen ist. Die Nutzung einer Speicherkarte hat bei Garmin Geräten den Vorteil, dass man Routen jederzeit laden und auf dem Gerät modifizieren kann. Macht man dabei einen Fehler und zerstört die Route versehentlich, so löscht man sie und importiert sie einfach erneut, was sehr praktisch ist. 

Damit man auf dem SmartPhone unterwegs eine Route laden kann, gibt es den Export über eines oder mehrere Cloud-Drives, der bei RouteIdiot auf den Namen InstantSharing getauft wurde, was so viel wie „sofortiges Teilen“ bedeutet. Damit InstantSharing funktioniert, muss man das zu verwendende Cloud-Drive in den Anwendungsoptionen einstellen. 

Unterstützt werden:

  • Microsoft OneDrive
  • Apple iCloud Drive
  • Google Drive

Unterwegs exportieren

BMW CRN

Um unterwegs eine Route von einem Cloud-Drive zu einem BMW CRN zu exportieren, startet man die BMW Connected Ride App und führt den Import durch. Abhängig vom dem was man exportiert hat, kann man nun auswählen, ob man eine Liste von Wegpunkten, eine Route oder einen Track importieren möchte. Hat man eine Route automatisch in mehrere Tracks aufgeteilt, kann man sie alle auswählen. Nach dem Import ist alles automatisch auch in der BMW-Cloud. Stellt man nun eine Internet-Verbindung auf dem CRN her, werden alle importierten Tracks bzw. Routen dort sofort sichtbar.

Garmin XT/XT2

In der Garmin Welt gibt es die Garmin Bridge Anwendung, die den Export von einem Telefon zu einem Garmin Gerät via BlueTooth ermöglicht.

TomTom Rider

Nutzer von TomTom Geräten können auch vor Reiseantritt alle Route in plan.tomtom.com importieren. Damit ist unterwegs auch ein Import auf einen TomTom Rider 500/550 möglich. Dabei kann das eigene Telefon als WLAN-Zugangspunkt verwendet werden.